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Eine Kurz-Zwischenkrise

Der Paranoiker kann nicht schlafen… Da läge es eigentlich auf der Hand, Selbstreflektion zu betreiben, was aber durchaus zu Albträumen führen könnte, sollte sich doch noch Schlaf einfinden. Also denkt und grübelt der Paranoiker an und über andere Sachen, und manchmal treiben die Gedanken seltsame Blüten, z.B. diese:

Gibt es eigentlich eine Krisendialektik?

Und, wenn ja, kann man sie dann an die Kant’sche ‚These – Antithese – Synthese‘ anlehnen?

Folgt daraus gar am Ende: Krise – Antikrise – Sinnkrise, äh, Synkrise, äh…

Der Paranoiker stellt diese Frage um seines Schlafes willen einfach mal zur Disposition; vielleicht hat ein geneigter Leser ja einen eigenen Gedanken diesbezüglich (ja Renaldo, du bist gemeint…).

Weihnachtskrisenpause…

Ja, wie? Weihnachten als Pause von Krisen?

Nein, natürlich nicht – der Krisenwahnsinn geht nicht nur unverändert, sondern sogar verstärkt weiter, nimmt doch die von außen aufgezwungene Hektik immer bedrohlichere Formen an. Und alleine der am letzten Wochenende Parkplatz-technisch erzwungene kurze Abstecher über den hiesigen Weihnachtsmarkt gereichte schon einer neuen Krise…

Aber nein, der Paranoiker nimmt sich eine kurze Auszeit, zum einen, um der Hektik um ihn herum ein wenig besser entsagen zu können, zum anderen, um eine  Antikrise, der er sich gerade sehr erfreut, zu genießen.

Von daher: Krisenfeste Feiertage, und die fünfzehnte Krise lauert auch schon in den Startlöchern!

Die vierzehnte Krise, oder: warum Honig ungesund ist…

Es gab mal eine Zeit, da war der Paranoiker noch gänzlich unbedarft im Umgang mit den neuen Medien und verschickte Emails jeglichen Inhalts, verwöhnt durch den staatlich alimentierten Account an seinem Arbeitsplatz, munter durch den Äther (nee, sagt man heute wohl nicht mehr, oder? Egal…), und einer Episode, die noch aus jener Zeit stammt, seien hier ein paar Zeilen gegönnt.

Der Paranoiker mag Honig und vernichtet, insbesondere in den Wintermonaten, recht beeindruckende Mengen. Allerdings ist er, wen mag es wundern, recht wählerisch ob des Geschmacks und bevorzugt Honig von einem provenzalischen Imker, den Freunde einmal nicht nur wärmstens empfahlen, sondern von dem sie glücklicherweise auch gleich noch Geschmacksproben mitlieferten (vom Honig, nicht vom Imker!).
Besagter Imker, der noch keine Emailadresse zu besitzen scheint und sich auch nicht mit einer ‚Heimseite‘ anpreist, verschickt glücklicherweise – allerdings ist das mit horrenden Portokosten verbunden, außer…, ja, außer er verschickt innerhalb Frankreichs, dann kann man nämlich bis zu 27 Kg Porto-frei bestellen. Nun wohnen Freunde des Paranoikers justameng direkt hinter der saarländisch-französischen Grenze im Gebiet der Spicherer Höhe, wo heute noch ein Soldatenfriedhof an die schweren Kämpfe von 1870/71 gemahnt (was allerdings nichts mit dieser Geschichte zu tun hat… der Paranoiker schweift mal wieder ab…), äh, also… was lag näher, als eine kurze Anfrage per Email zu versenden, ob sie denn bereit wären, eine solche Lieferung anzunehmen und bis zum nächsten, dann bestimmt auch viel schneller erfolgenden Besuch zu verwahren.
Also setzte sich der unbedarfte Paranoiker an seinen Rechner und verfasste eine elektronische Nachricht mit der ausagekräftigen Betreffzeile ‚Attentat‘, denn als genau selbiges empfand er sein Ansinnen (27 Kg Honig bergen zwar keine Sprengkraft, aber doch ein gewaltiges Gewicht). Was er nun natürlich nicht wissen konnte, war, daß sein Freund – er hatte natürlich an dessen Arbeitsplatzadresse geschrieben – gerade einer internen Sicherheitsprüfung unterlag, weil sein Arbeitgeber auch in den Zeiten des aufgeflammten Terrorismus anscheinend delikatere Aufträge bearbeitete und Nachrichten zweifelhaften Inhalts im internen Filter hängenblieben.

Autsch… Entsprechend ’not amused‘ war denn auch die Reaktion – und der Paranoiker hatte eine neue Paranoia, denn welche Wortspiele sind dann heute überhaupt noch erlaubt, ohne daß CIA, FBI, deutsche Schlapphüte, Verfassungsschutz oder wer auch immer Ungemach wittern, wenn ein kleiner Paranoiker Porto sparen möchte… Krise!!!!

Und wieso ist Honig jetzt ungesund? Nun, weder der Freund noch seine bessere Hälfte waren am Tag der Anlieferung des recht unförmigen und schweren Pakets anwesend, weshalb es der Nachbar in Empfang nahm und sich beim Verfrachten in die Garage einen Bandscheibenvorfall zuzog – darum! Bei der letzten Bestellung plagten den Paranoiker daher Gewissensbisse, und er investierte das Porto in eine Lieferung nach Bavaria… bislang ohne gesundheitliche Nebenwirkungen…

Die zwölfundeinste Krise, oder: Aberglaube und Wissenschaft…

Der Paranoiker ist nicht abergläubisch, nein, mitnichten!! Gut, er geht nicht unter Leitern durch, aber das hat eher praktische Gründe – er meidet auch Strecken, auf denen schwarze Katzen kreuzen könnten, aber das tut er eher den Katzen zuliebe – und das mit dem Hufeisen, äh, also…

Aber Moment, dafür gibt es ja prominenten Beistand, der zitiert werden kann! Der Physiker Niels Bohr nämlich!

Zwar ist es schon einige Jahre her, daß der Paranoiker jene Geschichte wo auch immer las – von daher sei ihm eine recht freie Zitierung bitte verziehen – aber ihrer erinnert hat er sich seitdem häufig. Also, da erhielt Bohr einst Besuch von einem Bekannten, der sich über das Hufeisen, welches über der Tür angebracht war, wunderte. ‚Du als Wissenschaftler, glaubst du etwa an so etwas?‘ Worauf Bohr geantwortet haben soll: ‚Natürlich nicht, aber ich habe gehört, es soll auch dann helfen, wenn man nicht daran glaubt!‘

Vor diesem Hintergrund sei dem Paranoiker trotz des wissenschaftlich unhaltbaren Umkehrschlusses die Zwölfundeins verziehen…

Die vierte Antikrise, oder: macht Kaffee-Schnupfen süchtig…?

Der Paranoiker ist unausgeschlafen – und das immer Montagsmorgens…! Hm, das gereicht ihm zum Grübeln. Liegt es daran, das eine neue Arbeitswoche bevorsteht? Sind seine Wochenenden zu anstrengend? Führt eine Wasserader unter seinem Bett Sonntags nächtens mehr Wasser als sonst?
Natürlich alles Humbug! Aber er wähnt sich dem Rätsel auf der Spur!

Seit einigen Wochen frönt der Paranoiker dem sonntagnachmittäglichen Zeitvertreib des Baristadaseins – d.h. er gibt vor, eine Espressomaschine (eine ehrwürdige zweigruppige Faema!) fachgerecht bedienen zu können und kämpft dabei heroisch mit Mahlgrad, Anpressdruck und Dampflanze… Und da der Paranoiker Kaffee-süchtig ist, auf der anderen Seite aber weiß, daß ihn mehr als zwei Cappucchino am Tag einfach nicht schlafen lassen (also nachts, nicht während er an der Maschine steht, nur damit da keine Missverständnisse entstehen…), gönnt er sich derer nur einen – und wälzt sich dann doch im Bett hin und her und findet keine Ruh…

Jetzt keimt in ihm ein Verdacht, den es noch zu erhärten gilt: Kann es sein, daß das stundenlange Inhalieren von frisch gebrühtem Kaffee und frischgemahlenem Kaffeepulver schon ausreicht, eine Überdosis Koffein zu vermitteln? Reicht etwaig auch schon das Kaffeepulver an den Händen, welches unweigerlich beim Einspannen eines Siebträgers an diesen haften bleibt, und wir das Koffein gar über die Haut aufgenommen? Fragen über Fragen, die der Antwort harren!

Der Paranoiker als Koffein-Schnupfer…  ja ja, Kaffee kann süchtig machen…
(Sobald Erkenntnisse vorliegen, wird an dieser Stelle berichtet…!)

Und warum jetzt Antikrise?

Weil es unglaublich viel Spaß macht, gerade an einem Sonntag Mitte November, mit 16°C im Schatten und Sonne satt…!

Die zwölfte Krise, oder: ‚I’m a collector…‘

Der Paranoiker hat Fernweh – kein Wunder angesichts des grauen Himmels und der Miniwindhosen, die die mühsam angehäufelten Laubberge im Garten durch die Luft wirbeln lassen,  und glücklicherweise erstreckt sich des Paranoikers Paranoia nicht auf fremde Länder und Kulturen. Vor einem Jahr weilte er in Jordanien und erfüllte sich damit einen lang gehegten Wunsch, und auf den Tag vor einem Jahr (selbst die Uhrzeit dürfte einigermaßen passen) stand er auf dem Mount Nebo, dem Mosesberg, auf dem der alte Wanderer das gelobte Land erblickt haben und dann gestorben sein soll – leider war die Sicht etwas getrübt, so daß die goldenen Kuppeln Jerusalems (die natürlich auch Moses damals noch nicht sehen konnte) im Dunst nicht auszumachen waren, und auch das Tote Meer (links ‚im Bild‘) war nur am gelegentlichen Glitzern und Funkeln zu erahnen.Vom Hüter des Tors kam, während er den Eintrittsobulus kassierte, das übliche ‚Where do you come from?‚, und er meinte dann freudestrahlend, he, Deutschland, genau wie der Papst – dem habe er auch das Tor geöffnet, allerdings, so fuhr er dann leiser und etwas verschwörerisch fort, habe dieser keinen Eintritt gezahlt… Da sieht man sie mal wieder, die soziale Ungerechtigkeit – einer der reichsten Männer kommt in alle Sehenswürdigkeiten umsonst rein…).

Und während der Paranoiker in Erinnerungen schwelgt, erinnert er sich eines Iren, den er vor fast zwanzig Jahren bei einer Fahrad-Tour durch Irland traf (und der ihm, nach vier Wochen irischen Wetters gesundheitlich etwas angeschlagen, einen ausführlichen Überblick über alle vor Ort verfügbaren Anti-Erkältungsmittel gab – dumm nur, daß diese ganzen Mittelchen unglaublich viele ’s‘ und ‚th‘ enthielten, was ja an sich nicht schlimm gewesen wäre, jedoch angesichts der Tatsache, daß die Unterhaltung  im Waschraum einer Dubliner Jugendherberge stattfand und besagter Ire gerade den Mund voller Zahnpasta mitsamt Zahnbürste hatte,  schnell eine nervige Komponente erhielt…), welcher für sein Leben gerne reiste – und, so erzählte er, eines Tages fragte ihn ein Bekannter, warum er das denn mache mit dem vielen Unterwegssein, woraufhin er ihm geantwortet habe: ‚I’m collecting!‘ Da sei der Bekannte hellhörig geworden, und wollte natürlich gleich wissen, was er denn sammle. ‚I’m collecting memories!

Wenn das nicht mal eine tolle Begründung für des Paranoikers Fernweh ist!

(Nur der Vollständigkeit halber noch mal zurück zu Irland und der Erkältung: Der Paranoiker hatte glücklicherweise schon im Vorfeld der abendlichen Zahnpastabegenung eine Dubliner Apotheke aufgesucht und die nette Dame gefragt, was sie ihm denn gegen eine Erkältung empfehlen könne  – aber bitte nichts zu starkes, schließlich wolle er sich auch noch etwas von der Stadt anschauen – worufhin sie entschlossen nach einem Mittel griff, das gaaaaanz schwach sei – dies sei die ‚Tag-Ration‘, es gebe es auch zur abendlichen Einnahme, da sei die Dosierung dann aber etwas stärker. Der Paranoiker vertraute, schluckte die Pille und erhob sich zwei volle Tage nicht mehr von seiner Lagerstatt, so sehr beamte ihn das Medikament von dannen – die Erkältung war danach aber weg. Seitdem grübelt er, welche Wirkung wohl die Nacht-Ration gehabt hätte und bedauert, sich den Namen dieses Wundermittels nicht notiert zu haben…)

Krisenfragmente, die neunte, oder: selbstbewusstes Selbstbewusstsein?…

Gestern freute sich der Paranoiker, stolperte er doch beim Durchsehen eines USB-Sticks, dessen er sich nicht mehr bewusst gewesen war, über eine alte Krise, die er längst im Netz verloren glaubte… nämlich diese:

War hier nicht kürzlich ein kurzes Krisenmanifest über den Mangel an Selbstbewusstsein eines gewissen Paranoikers? Nun, aus vielerlei Gründen, die er eventuell bei Gelegenheit auch hier einmal darlegen wird, beschäftigt sich besagter Paranoiker in den letzten Tagen und Wochen (eigentlich schon seit Jahren) durchaus ausgiebig mit dieser Problematik und kommt nur unwesentlich dabei voran, scheitert er doch schon im Vorfeld der pschikologischen (ja genau: da der Paranoiker auch noch hypochondrisch und dennoch grundoptimistisch veranlagt ist, bezieht er sich lieber auf Oma Wetterwachs als auf Freud, da letzterer einem letztere ja wirklich komplett vergällen kann (und wer nicht weiß, wer Oma Wetterwachs ist, der sei auf Terry Pratchett verwiesen (und wer nicht weiß, wer Terry Pratchett ist, der soll sich was schämen und in den nächsten Buchladen stürmen!))) Betrachtungsweise an dem, was auf Neudeutsch heute ja wohl wording heisst (Wöörding – Würging wäre angebrachter, klingt das doch schon so nach Brechreiz, aber an manchen Wörtern würgt man ja auch wirklich ganz schön rum, und ganz schön schwer im Magen können sie einem anschließend ja auch noch liegen…): Was hat eigentlich die landläufige Bedeutung des ‚Selbstbewusstseins‘ (und so selbstbewusst will ich hier einfach mal sein, dass ich einen solchen Einwurf wage!) mit der Tatsache des Sich-selbst-Bewusst-Seins zu tun? Ich meine, ich bin mir durchaus meiner selbst bewusst, aber bin ich deswegen selbstbewusst? Oder bilde ich mir eine derartige Bewusstheit trotz (oder wegen) einer Ermangelung an Selbstbewusstsein nur ein? Nur mal so gedacht (ein ‚Gedankenexperiment‘ – das wäre doch mal ein schönes Lehnwort, welches wir aus dem Englischen übernehmen könnten, zusammen mit ‚Rucksack‘ und ‚Kindergarten‘ (grins)): Haue ich mir beispielsweise mit dem Hammer auf den Finger (mal rein theoretisch natürlich), dann zeugt der Schmerz ja immerhin von Bewusstsein – also für den Schmerz – also, außer man wird bewusstlos, also sein Bewusstsein los (was natürlich die rein hypothetische Frage aufwirft, ob Bewusstlose dann auch kein Selbstbewusstsein mehr haben können – schließt sich ja eigentlich gegenseitig aus, oder? (was aber auch wieder schlecht überprüfbar sein dürfte, da ein Bewusstloser wohl kaum zu seinem Bewusstsein, ob nun Selbst- oder Nicht-, befragt werden dürfte – also dürfen dürfte man schon , aber können würde man wohl kaum – obwohl, stimmt auch nicht, fragen könnte man ja, aber eine Antwort bekäme man wohl nicht), äh, also ein Bewusstsein für den Schmerz des Selbst, also des Seienden im Sein, also mir, äh, ich, also – anders ausgedrückt, noch mal von vorne: Wenn ich mir (also der Paranoiker sich) selbst auf den Finger haue, dann zeugt das doch von einem starken Selbstbewusstsein, wenn mir hinterher der Finger wehtut, mir also bewusst ist, daß er weh tut, und mir zudem bewusst ist, daß das ein riesen Schmarrn war, mir bewusst weh zu tun, um selbstbewusster zu werden. Nee, anders, äh… Also, man sieht schon, erst muss die Verbalakrobatik mit dem Bewusstsein (nein, nicht schon wieder…) synchronisiert werden, bevor mögliche Selbstbewusstseinsdefizite, derer man sich ja dennoch durchaus bewusst sein kann, äh, bewusst angegangen werden können. Oder??

KRISE!!!!!

Die elfte Krise, oder: Lachen erlaubt?…

Bomben in Druckerpatronen, in Flugzeugen über unseren Köpfen, addressiert an Synagogen – Briefbomben, gefüllt mit Schwarzpulver, aus Griechenland ans Bundeskanzleramt… der Terror ist wieder da – und mit ihm die Bedrohung, dieses unterschwellige Unwohlsein, das, man hat es an den USA gesehen, ganz schnell umschlagen kann in ungute, nun ja, Paranoia… eine Formulierung, die ein Paranoiker natürlich nur ungern benutzt.

Und das ganze Thema ist natürlich viel zu heftig, um in irgendeiner Weise etwas humoriges daran zu entdecken – aber dennoch kommt dem Paranoiker, bei allem angemessenen Ernst, eine Episode in den Sinn, die ihn kurz innehalten und schmunzeln lässt. Sie liegt schon ein paar Jahr zurück, in der Zeit, als schon einmal Briefe unterwegs waren und damals dadurch Angst und Schrecken verbreiteten, daß weißes Pulver aus ihnen rieselte – plötzlich wußte auch Otto Normalverbraucher etwas mit Begriffen wie Bacillus anthracis und Milzbrand anzufangen. Und just zu dieser Zeit lernte der Paranoiker, daß es auch eine Band mit Namen ‚Anthrax‘ gibt, da einer seiner Kollegen, der auch damals schon gerne Unmengen an CDs und Sonstigem in der elektronischen Bucht (also eBay) vercheckte, eine CD selbiger Band nach – oh, Ironie des Schicksals – USA versteigert wußte; und er und der Paranoiker hatten nichts besseres zu tun, als sich auszumalen, was wohl passierte, würden sie, in unschulder Ehrlichkeit, auf den Umschlag, der besagte CD enthalten sollte, eine Bemerkung wie ‚Cave! Anthrax inside!‘ schreiben…

Prust, der Paranoiker findet das heute noch gut… Nun mag man die Belustigung ob solcher Gedankenspiele als kindisch abtun, oft genug gezeigt ist ja allerdings, das Lachen fast immer hilft, auch wenn es einem vielleicht im Halse stecken zu bleiben droht…

Also, jetzt erst recht: Lachen wider die Krise!!

Fleischproduzent

Ich lese ein leicht gekürztes Kapitel aus diesem Buch
Wer es liest, dem wird der Appetit auf Fleisch bestimmt ein paarmal vergehen!
Es beschreibt, wie wir Menschen mit Tieren umgehen – etwas worüber die Meisten lieber nichts wissen wollen!

Im Text wird die PETA erwähnt – eine radikale amerikanische Tierschutz-Initiative!

[audio:http://miesekrise.de/wp-content/uploads/2010/11/Ich-bin-Fleischproduzent.mp3|titles=Ich bin Fleischproduzent]

Die zehnte Krise, oder: Paranoia und Fortschritt…

Wer ist eigentlich paranoider, der Paranoiker oder eine Gesellschaft, die ständig dem technischen Fortschritt hinterher hechelt und all diejenigen belächelt, die nicht jeden Schwachsinn mitmachen wollen, egal wie penetrant er sich auch in das Mäntelchen Fortschritt und Zukunft hüllen mag?

‚Asteroid‘ (oder war es ‚Android‘? Egal…) und ‚Apps‘ sind die häufigsten Worte, die dem Paranoiker derzeit beim kantinösen Mittagsfraß (obwohl, die Suppen sind in letzter Zeit wirklich deliziös!) um die Ohren fliegen. Im All umherschwirrende Gesteinsbrocken und was auch immer? Nein, mitnichten, Unwissender! Es geht um intelligente Telephone, neudeutsch: ’smart phones‘, denen man allerhand mehr oder noch mehr unnötige ‚applications‘, also Anwendungen, besagte ominöse ‚Apps‘ aufspielen kann, beispielsweise ein Programm, das, nach Gewinnung eines Photos, den oder die Abgelichtete in einen Häßlichkeitsindex eingruppiert (hm, komisch, seine Präferenzen, insbesondere hinsichtlich des weiblichen Geschlechts, konnte der Paranoiker bislang problemlos selbst definieren). Alternativ kann man sich Sternenkarten herunterladen, Navigieren und somit leichter die nächste Kneipe finden, im Internet surfen, Zeitung lesen (bevor sie als Printmedium erscheinen – der Paranoiker freut sich kurz, das wäre doch eine Anwendung für ihn, hätte er dann doch einen Tag mehr, ‚die Zeit‘ zu lesen, sieht aber bald schon seinen Irrtum ein, schließlich fehlte der Tag ja bereits in der folgenden Woche wieder), Interviews anschauen und  vieles mehr – was, hat der Paranoiker schon wieder vergessen. Es sei zugegeben – seine schroffe Ablehnung über einer leckeren Curry-Karotten-Suppe fiel vielleicht etwas harsch aus (ja, Tom, hiermit leistet der Paranoiker Abbitte) und mag in einer generellen Fortschrittsungläubigkeit begründet liegen, aber als Paranoiker fürchtet der Paranoiker nun einmal die zunehmende Verblödung der Mitmenschen, die schon vielfältig beobachtbar ist. Abgesehen davon, daß der Paranoiker sich durchaus bessere Investitionsziele für 300 Euronen aufwärts vorstellen kann als ein ’smart phone‘ (das entspricht immerhin dem Gegenwert von mindestens 30 Taschenbüchern und somit mehr als dem Halbjahresbedarf… – darauf zu verzichten, wäre ja wohl alles andere als ’smart‘ – alternativ könnte der Paranoiker auch mindestens zehn Tango-Workshops belegen – noch mal mindestens zehn gute Gründe, auf ein solches Spielzeug zu verzichten…); wer ist denn heute noch in der Lage, eine Straßenkarte zu interpretieren, geschweige denn, das kleine Einmaleins-Orakel zu befragen – wer muß sich denn heute noch irgend etwas merken, wenn alle Informationen jederzeit und überall wikipediadisiert sind – die illustre Essensrunde spinnt den Faden bis hin zu ‚Ärzten‘, die nur noch Photos von Patienten machen müssen, um dann von einem ‚Diagnose-App‘ eine 70 % dies, 25 % das Dignose ausgespuckt zu bekommen – täuscht sich der Paranoiker, oder ist er wirklich in der Minderheit, wenn er derartigen Szenarien nichts, aber auch gar nichts abgewinnen kann?

Nein, eigentlich keine Krise wert, oder?

Belächelt ihn nur alle, schaut mitleidig drein, der Paranoiker lebt gut auch ohne androide ‚Phones‘ und hat kein Problem damit, nicht immer und überall jede Information verfügbar zu haben – seit Wochen ’schleppt‘ er schon ein dünnes Bändchen mit Reiseberichten von Truman Capote in seiner Tasche mit sich herum und hat bislang nicht mal die Hälfte davon zum außerhäusigen Zeitvertreib lesenderweise geschafft – wo nehmen Andere eigentlich die ganze Zeit für den digitalen Overkill her? Zeit, die Augen zu schließen, tief durchzuatmen und den Fortschritt an sich vorbeiziehen zu lassen…

Die neunte Krise, oder: Chip-Food…

Der Paranoiker ist noch immer schockiert und leidet unter einer leichten (für ihn absolut untypischen) Appetitverdorbenheit, wurde er doch diese Woche auf der abendlichen Heimfahrt Zeuge eines Radiobeitrages, der sich mit dem Supermarkt der Zukunft beschäftigte und dabei erschreckende Visionen offenbarte. Der Einkaufswagen der Zukunft besitzt (oder soll besitzen – oder könnte – oder was auch immer – Vision halt…) einen Bildschirm, aber nicht, um darauf mit Werbung zu unterhalten (obwohl, das dann mit Sicherheit auch…), sondern um den Einkaufszettel anzuzeigen, den der (sic!) heimische Kühlschrank bereits übermittelt hat… Hallo!!!??? Der Kühlschrank bestimmt, was in des Paranoikers Magen landen soll? Und wenn sich da jetzt ein Computergenie reinhackt in die Leitung und ihn mit wer-weiss-was füttern will, was dann? Al Quaida versorgt alle mit Mohnbrötchen, die Junge Union zwingt uns gentechnisch manipulierten Weizen enthaltendes Brot auf und die Metzgerinnung kurbelt den Umsatz von Rindersteaks an??! Oder so ähnlich…
Aber es geht ja noch weiter: Der Bildschirm weist den Weg durch den Supermarktregaldschungel und (ver)führt den willigen Käufer direkt zur angepeilten Ware, wo ihm Informationen zu den entsprechenden Objekten der Begierde (beziehungsweise den Sachen, die der Kühlschrank haben möchte) geliefert werden, so etwa Kaloriengehalt, Inhaltsstoffe, Zubereitungsvorschläge, Herkunft, Verfallsdatum, etc. pp. Da wird Einkaufen nicht nur zum Erlebnis, sondern kann auch gleich als Fortbildungsveranstaltung anerkannt werden (und mit Studiengebühren wird es wahrscheinlich auch gleich noch belegt) – anscheinend muß man dann in Zukunft viel Zeit mitbringen, andererseits spart man selbige ja wieder ein, wenn der Kühlschrank seinen Inhalt selbst diktiert. So, jetzt die Preisfrage: Woher weiß das Produkt so viel über sich?? Richtig: Es enthält einen Chip – und der sendet – alles gaaaaanz harmlos natürlich (arghhh…Paranoia…) – permanent Informationen vor sich hin. Und diese Chips kosten angeblich fast nichts mehr und werden auch immer kleiner… klein wie Sandkörner… so daß sie – und jetzt kommt’s – in Zukunft sogar im Essen sein könnten.

Würg…

…Krise!!!!

Daher auch die etwas gestörte Appetitbefindlichkeit des Paranoikers. Wahrlich uns wahrhaftig verglich der in dem Beitrag Interviewte dann einen solch kleinen Chip mit einem Sandkorn, welches man ja schließlich auch unbeschadet mit einem Salatblatt zu sich nähme (er scheint in der gleichen Kantine zu essen wie der Paranoiker…).

Schöne neue Welt… Chips essen bekommt da gleich einen neuen Beigeschmack. Als nächstes werden dann wahrscheinlich Scanner an den Fallrohren der Toiletten angebracht, um genau zu erfassen, was man denn unerlaubter Weise heimlich an des Kühlschranks Essensplan vorbei genascht hat… Der Paranoiker freut sich, derzeit noch einen Garten zu haben, in dem er im nächsten Frühjahr wieder Chip-freies Food anbauen kann – immer vorausgesetzt, die Kühlschränke der Welt machen ihm keinen Strich durch die Rechnung, indem sie sich vereinigen und auf ihr hoheitliches Recht des Einkaufszettelerstellens pochen…

Spaziergang rund um den Trinkwasserspeicher in Frauenau

Wochenende, kalt und Regenwetter. Das ist nicht die Ausgangslage um die Hochschachten zu bewandern. Also blieb ich unten und drehte eine Runde um den Trinkwasser-Stausee bei Frauenau mit der mit 85 m höchsten Staumauer in Deutschland.  Hier ein paar Eindrücke:

Der Weg führt vom Parkplatz ein Stück den Regen entlang und dann steil nach oben um dann die Höhe der Staumauer zu erreichen. Weiter geht es parallel zum Ufer an der Südseite. Immer wieder laufen kleine Bäche und Rinnsale zum See.

Die Strecke ist wenig spektakulär, bis auf die junge Frau mit den zwei Hunden die mich seelenruhig vorbeigehen lässt, während sie liebevoll einen Baum umarmt!


Am anderen Ende des Sees angelangt hat man, einen leider getrübten, Blick in Richtung der Schachten. Die Wanderung dorthin wird wohl erst im nächsten Jahr stattfinden. In den wenig bewegten Ecken des Stausees bestaune ich die erste dünne Eisschicht des Jahres, bevor ich auf der weniger interessanten Nordseite im Nieselregen zurück zum Parkplatz schlendere.