Eine neunzehnte Kurz-Zwischenkrise, oder: Anredefragen…

Der Paranoiker hat ein Problem: Immer häufiger muß er Sammel-Emails verschicken, und da stellt sich unweigerlich die Frage der korrekten Anrede der Angeschriebenen. Einzel-Emails sind ja kein Problem; da kann er das formelle ‚Sehr geehrte(r)…’ genau so wählen wie das formlose ‚Hallo…’ oder auch das persönlichere ‚Liebe(r)…’… aber bei mehreren Adressaten? Zumal, wenn der Vetrautheitsgrad unterschiedlich ist…
Neulich schickte er eine Nachricht nicht nur an einige Studenten, sondern auch an Kollegen und wählte die unverfänglichste Form, also das ‚Sehr geehrte Damen… usw.’, was ihm dann prompt den Kommentar einbrachte, warum er denn so förmlich sei! Auf die Gegenfrage, was sie denn vorschlage, meinte die Kollegin, na, neuerdings schreibe sie immer ‚Liebe Studierende…’, denn sowohl ‚Liebe Studentinnen und Studenten…’ als auch das lange Zeit als politisch korrekt gepriesene ‚Liebe StudentInnen…’ sei wohl out.

Der Paranoiker grübelt, müßte er doch heute eigentlich eine Email an seine Kolleginnen und Kollegen, vulgo KollegInnen verschicken… soll er die jetzt mit ‚Liebe Kollegierende…’ beginnen?
Krise!

Am einfachsten wäre es wohl, den Gepflogenheiten der überwiegenden Zahl an Studentinnen und Studenten, vulgo StudentInnen bzw. Studierenden zu folgen, und Nachrichten einfach mit einem allumfassenden ‚Hallo!’ zu beginnen…

Die Email muß da wohl noch a bisserl warten…