Eine dreiundzwanzigste Antikrise, oder: haste mal ’n Euro…

Der Paranoiker ist irritiert!

Zweimal hat er sich im Laufe der Woche urlaubsbedingt in die Stadt verirrt – kaum hat er sich knapp hundert Meter vom Auto wegbewegt, wird er auch schon von einer netten jungen Frau angequatscht: ‚Wer lächelt muß stehen bleiben! Ha, er hat gelächelt, bleiben Sie stehen!‘ Grumph! Zugegeben, eine nette Art, am Weitergehen gehindert zu werden und, zugegeben, ein netter Anblick dazu – aber! Warum immer der Paranoiker?

Man setzte ihn auf einem Platz aus, auf dem sich zweihundert Passanten und eine Person, die eine Unterschrift/einen Euro/ein-was-auch-immer will, aufhalten – besagte Person findet ihn, auch unter tausend, unter einer Milli-Billi-Trillion, immer, überall! Warum???

Zweimal! Kaum zwei Tage später – er wählte extra einen anderen Weg – läuft er besagter netten, jungen, gutaussehender Dame erneut über den Weg. Und was sagt sie? Genau: ‚Wer lächelt muß stehen bleiben! Ha, er hat gelächelt, bleiben Sie stehen!“Ich hab da gerade so ein Déjà vu‘ sagt der Paranoiker und erntet nur einen irritierten Blick. ‚Ach, hab ich Sie schon einmal angesprochen? Na, dann müssen Sie in Zukunft halt abweisend auf den Boden gucken!‘. Tja, das wird er dann wohl müssen, der Paranoiker! Nicht um seiner selbst wird er angehalten, sondern ob seines Blickes! Wie doof kann man eigentlich schauen, daß man immerzu angequatscht wird, wenn irgendjemand irgendetwas will?

Krise!!

Äh, und wieso jetzt Antikrise?

Nun, vielleicht sollte der Paranoiker in Zukunft zumindest bei den Ansprechenden des weiblichen Geschlechts einfach in die Offensive gehen!?

Und zum anderen: Bei seinem ersten Besuch in dieser Woche hatte er noch eine positive Begegnung. Da m-arsch-ierte nämlich einmal wieder wahl-kampf-bedingt die braune Soße durch seine Wahlheimatstadt und sammelte sich zu einer Kundgebung auf dem Domplatz – doch kaum begann das Nazigesocks mit seinen Durchsagen, läuteten die Glocken – und läuteten und läuteten! Nicht nur Don Camillo hätte seine Freude daran gehabt, daß die Feinde der Demokratie am Versprühen ihrer Propaganda behindert wurden, nein, auch der Paranoiker freute sich, zumal die Kirche hier einmal ein lautstarkes Signal setzte!

Danke!

… und an dem anderen Problem arbeitet der Paranoiker! Also: Grimmig auf den Boden starren, Boden, grimmig…

Ein Gedanke zu „Eine dreiundzwanzigste Antikrise, oder: haste mal ’n Euro…“

  1. Was soll ich sagen? Wenn dein grimmiger Blick nach Unten gerichtet ist, dann besteht Verletzungsgefahr – entweder rennst du in ein Auto und ich muss diich im KKH besuchen oder du rennst in eine Frau hinein, die von dir einen Euro will. Und es gibt noch ein Problem: Du kannst ja gar nicht grimmig schauen! Ich krieg ja schon einen Lachanfall wenn ich es mir nur vorzustellen versuche!
    Das ist mindestens so unmöglich, wie wenn ich freundlich schauen möchte *g*!

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