Bomben in Druckerpatronen, in Flugzeugen über unseren Köpfen, addressiert an Synagogen – Briefbomben, gefüllt mit Schwarzpulver, aus Griechenland ans Bundeskanzleramt… der Terror ist wieder da – und mit ihm die Bedrohung, dieses unterschwellige Unwohlsein, das, man hat es an den USA gesehen, ganz schnell umschlagen kann in ungute, nun ja, Paranoia… eine Formulierung, die ein Paranoiker natürlich nur ungern benutzt.
Und das ganze Thema ist natürlich viel zu heftig, um in irgendeiner Weise etwas humoriges daran zu entdecken – aber dennoch kommt dem Paranoiker, bei allem angemessenen Ernst, eine Episode in den Sinn, die ihn kurz innehalten und schmunzeln lässt. Sie liegt schon ein paar Jahr zurück, in der Zeit, als schon einmal Briefe unterwegs waren und damals dadurch Angst und Schrecken verbreiteten, daß weißes Pulver aus ihnen rieselte – plötzlich wußte auch Otto Normalverbraucher etwas mit Begriffen wie Bacillus anthracis und Milzbrand anzufangen. Und just zu dieser Zeit lernte der Paranoiker, daß es auch eine Band mit Namen ‚Anthrax‘ gibt, da einer seiner Kollegen, der auch damals schon gerne Unmengen an CDs und Sonstigem in der elektronischen Bucht (also eBay) vercheckte, eine CD selbiger Band nach – oh, Ironie des Schicksals – USA versteigert wußte; und er und der Paranoiker hatten nichts besseres zu tun, als sich auszumalen, was wohl passierte, würden sie, in unschulder Ehrlichkeit, auf den Umschlag, der besagte CD enthalten sollte, eine Bemerkung wie ‚Cave! Anthrax inside!‘ schreiben…
Prust, der Paranoiker findet das heute noch gut… Nun mag man die Belustigung ob solcher Gedankenspiele als kindisch abtun, oft genug gezeigt ist ja allerdings, das Lachen fast immer hilft, auch wenn es einem vielleicht im Halse stecken zu bleiben droht…
Also, jetzt erst recht: Lachen wider die Krise!!