Mein Internet Teil 3

Ist eigentlich schon alles zum Thema gesagt?“
„Ja, glaube schon!“
„Ehrlich? Kann nicht sein! Wirklich Alles und auch wirklich von jedem?“
„Nein das nicht! Also schieß schon los, du kannst es ja eh nicht lassen“
„Ist ja auch immer wieder aktuell, nicht wahr!“

(Auszug aus meinem inneren Dialog, bevor ich diesen Artikel hier verfasse)

Internet ist nicht ganz richtig, gemeint ist natürlich der Teil des World Wide Web, vor über 30 Jahre erfunden von Sir Timothy John Berners-Lee, einem britischen Physiker und Informatiker, der seiner Erfindung heute sehr kritisch gegenübersteht. Wie kann das sein? Der hat Bedenken, genau wie ich auch?

Ich stelle mir mittlerweile die Frage ob das www. für unser Leben oder die Lebensbedingungen auf unserem Planeten Erde wirklich irgendwo signifikante Verbesserungen gebracht hat, oder ob es sich nicht vielmehr um einen gigantischen Beschleuniger handelt, der Ökosysteme einfach nur schneller und effizienter vernichtet, unser Leben verschnellert und ärmer macht?

Wenn ich in meinem Umfeld die Frage stelle, ob das Internet, okay, das www. das Leben besser gemacht hat, dann hat bisher k e i n e einzige Person Zweifel daran geäußert, dass es m i t ganz einfach besser ist! Okay!

Es denkt ja auch keiner daran, wie groß das Darknet ist, wie groß Porno und Kinderporno sind, wie groß die Abzocke ist, legal und illegal, wie groß Cyberkriminalität ist, wie groß Datenklau und Spionage ist und wie groß die Monopolisierung ganzer Sparten der Wirtschaft ist (kennst du amazon?, Google? Facebook? usw.)

Die Nutzung des WWW durch die Wirtschaft dient ja auch nicht primär dem Zweck unser Leben besser zu machen sondern es geht um maximalen Profit der Reichen und Mächtigen (gehört meist zusammen!)!
(Einspruch, das ist kein Zeichen meiner politischen Einstellung, das ist Statistik).
Wenn die Vernetzung und BIG Data nicht zur schnelleren, effizienteren Ausbeutung der Bodenschätze und der Menschen führt, warum sollten die Global Player und solche die es gerne wären, dann Gebrauch davon machen? Nur ganz langsam entwickeln ganz wenige sowas wie ein grünes Gewissen!

Kriege sind ja durch das www. auch effizienter geworden und die „Cybermacht“ schickt weniger Soldaten, sondern mehr unbemannte Drohnen und Bomber– ferngesteuert im Prinzip über die gleiche Datenautobahn, die auch dein Onlineshop benutzt und die punktgenau auch gerne mal Zivilisten töten. Sogar in Deutschland (Rammstein) sitzen sie am Joystick und killen.
Schon mal was davon gehört wie russische Hacker angeblich in einen Wahlkampf eingegriffen haben?

Dass die Suchmaschinen-Anfragen auch Strom kosten und immer gigantischere Serverfarmen brauchen, das wissen ja nun schon die meisten Nutzer, aber es ist ihnen auch egal!
Online Games verbinden Gamer auf der ganzen Welt, die sich auf zahllosen Servern treffen um gemeinsam (teamspeak sorgt für die Kommunikation untereinander) in computergenerierten Welten sich gegenseitig oder gemeinsam andere vernichten.
Spiele, wie das zur Zeit so beliebte „Fortnite“, die Gewalt als einziges Lösungsmittel für Konflikte bereithalten und mit Hilfe von Psychologie besonders optimiert sind, so dass der Nutzer lange dranbleibt und oft wiederkommt und sich bitte kostenpflichtige Zusätze kauft, werden von Millionen gespielt (Zuletzt hatte das die Zigarettenindustrie gemacht mit süchtig machenden Zusatzstoffen)!!!

Da sind die Medienpädagogen noch allzu oft in der Rolle, die spielenden Kinder und Jugendlichen gegenüber den Erwachsen in Schutz zu nehmen und die Vernetzung der Kids samt Auge-Hand-Koordination zu preisen. Oft sind die ja mittlerweile selber Zocker und tun sich schwer mit der kritischen Distanz. Nicht zu vergessen, dass die Top-Spiele-Titel ein gigantisches Geschäft sind.

Dann gibt es die große Welt der „youtuber“ und „influencer“, die natürlich neben dem blödmachenden Mainstream auch interessante Protagonisten hervorbringt – aber in der Summe sehr dem sogenannten Harz IV Fernsehen ähnelt. Das ganze ist wieder sehr „big“ und Millionen Kinder und Jugendliche werden davon „be-influenct“. Das funktioniert weil die IT-Industrie im minutentakt (gefühlt) neue mobile Endgeräte hervorbringt meist in Form des weltbeherrschenden Smartphones! Wer kann ohne Hilfe dieses Gerätes noch alleine aufs Klo gehen? = Scherzfrage, aber Hausaufgaben gehen nur noch über die Klassenwhatsappgruppe, die Aufgabenstellung und Lösungen bereithält.

Ist das die aktuelle Form des sozialen Lebens, ständig präsent sein, – ich bin weil ich whatsapp!
Handy kaputt heißt dabei offline sein – also einsam, abgehängt mit FOMO “ fear of missing out. Langeweile gibt es nicht, denn jede Sekunde ohne Programm wird mit „Daddeln oder was nachschauen“ auf dem Bildschirm gefüllt oder sollte man besser sagen zugemüll?

Die große Anonymität in den Netzwerken lässt dazu die Sprache verrohen und shitstorms Existenzen hinwegfegen, Gewaltandrohung bis hin zum Mord ist an der Tagesordnung und die Behörden sind hilflos überfordert. Und wer ist besser vernetzt als die Nazis – weltweit?

Ist meine These allzu gewagt, dass wir ohne das www. vielleicht nicht sogar besser dran wären: Weniger Globalisierung, weniger Wachstumswahn, mehr echte direkte Kommunikation?

Diskutiert mit mir!

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