Eine dritte Kurz-Zwischenkrise

Der Paranoiker ist krank – so eine richtig schöne, fette Erkältung hat ihn erwischt. Nun hütet er keine Mäuse oder Studenten, sondern das Bett und pendelt in der Zwischenzeit zwischen Wasserkocher (Tee) und Sofa (Erschöpfung) hin und her.

Kein Wunder, sind doch seit Wochen fast alle um ihn herum am niesen, husten und röcheln. Mag es gar die Schweinegrippe sein? Schließlich treibt die seit Wochen wieder ihr Unwesen…Als alten Impfversager wundert einen ja irgendwann gar nichts mehr…  Hm, so eine nette kleine Influenza-Pandemie setzt ja immer ein sogenanntes mixing vessel voraus, also bspw. eine Huhn oder Schwein, das von mehreren unterschiedlichen Grippeviren infiziert wird, woraufhin die untereinander munter ihr genetisches Material austauschen und neu kombinieren, um alsbald ein völlig neues, den Immunsystemen dieser Welt unbekanntes Virus generiert zu haben. Moment mal… Kurz wird der Paranoiker zum Paniker: Ob er wohl auch als ein solches mixing vessel fungiert? Braut sich in ihm ein Virus zusammen, das dann um die Welt zieht und Angst und Schrecken verbreitet?

Krise…!

Doch nach dem Griff zum Fieberthermometer ist er wieder beruhigt – erhöhte Temperatur ist ein gutes Zeichen dafür, daß er sich das alles nur einbildet und vor sich hin phantasiert.

Puh, noch mal Glück gehabt…

2 Gedanken zu „Eine dritte Kurz-Zwischenkrise“

  1. Den Paranoiker erreichte der (mündliche) Kommentar, es sei doch kaum anzunehmen, daß der Mensch als solcher als ‚mixing vessel‘ fungieren könne, zumindest sei aus der Literatur diesbezüglich nichts bekannt. Der Paranoiker muß gestehen, daß dies so ist, aber, ja, aber: erstens hatte er, wie geschrieben, Fieber, auf daß ihm jede Unwissenschaftlichkeit verzeihen sein möge, und zweitens traut sich der Paranoiker inzwischen (fast) alles an Kuriositäten zu.
    Lieber Renaldo, ja, du hast recht: Viren und Würmer verbreiten sich ja bekanntermaßen rasant und unaufhörlich im WehWehWeh… oh weh, kann man da nur sagen… doch nachdem jetzt unsere Regierung den Cyber-Angriffen den Kampf angesagt hat, wird es vielleicht auch bald klar definierte Hygienemaßnahmen für Fälle wie den des Paranoikers geben – denkbare wäre ja beispielsweise eine mehrtägige Cyber-Quarantäne oder der Zwang, einen Mundschutz vor den Router zu klemmen.
    Dann geht auch vom Paranoiker keine Gefahr mehr aus…

  2. Oh je,
    wenn man so viel Elend präsentiert bekommt – wohin wünscht man sich dann?
    Wenn so eine paranoikanische Zeitbombe in einer deutschen Mietwohnung irgendwo auf dem Lande so vor sich hintickt – was kann da noch helfen. So eine Pandemie ist ja kein Zuckerschlecken und das Einzige was hilft ist schnell und weit entfernt Untertauchen!
    Nun in Zeiten des Internet, auf der einen Seite, und in Zeiten des erweiterten Bewußtseins und grenzüberschreitender Feinstofflichkeit, können Viren und damit Seuchen sich auch über das radionische Internet verbreiten – kurz. Die Ansteckung durch das Lesen eines Textes auf dieser Krisenseite ist möglich, wenn nicht wahrscheinlich ebenso die Übertragung und Verbreitung per Telefon.
    Tut mir leid, lieber Jottweh – aber ich muss mich wohl verabschieden und zwar schnell!

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