Die zehnte Antikrise, oder: die, äh, Daktik, oder so ähnlich

Der Paranoiker hofft… er hofft, um einen Didaktikkurs herumzukommen… denn alleine die Beschreibung des Kurse treibt ihm den Schweiß auf die gefurchte Stirne, denn: was mag ein Kurs an Erkenntnissen bringen, dessen inhaltliche Wiedergabe bereits einen weiteren Kurs, nämlich in, ja, was eigentlich?, voraussetzte???

Etwas wie ‚die Vermittlung grundlegender didaktischer Theorien und Methoden sowie deren Umsetzung in den individuellen Lehrveranstaltungen‚ ist dem Paranoiker durchaus vermittel- und verständlich machbar, ja, er wäre sogar daran interessiert, näheres zu erfahren, zumal da im ‚Subtext‘ auch noch etwas zu lesen ist von ‚Kommunikation und Gruppendynamik‚, Themen, die ihm, der er ein vehementer Verfechter und Fürsprecher des ‚guten, alten‘ Frontalunterrichts ist (man gebe ihm ein Stück Kreide und eine Schiefertafel, und er wähnt sich im Glück…), relativ fremd sind, beschwören sie doch sogleich Kleingruppenarbeit und Diskursivität herauf, aber: ja, jetzt kommt das große, große ‚aber‘, was meint ‚Ebenso liegt die Förderung des Kompetenzerwerbs bei Zuhörern bzw. Rezipienten zur Erlangung von Hard-Soft-Skills im Fokus dieses Kurses‚…

Zuhörer ist ja noch klar, aber was, bitte schön, ist der Unterschied zwischen Zuhörern und Rezipienten? Sind die einen passiv und die anderen aktiv? Liegt der Unterschied in der Art des Rauschens bzw. Vorbeirauschens des vorgeblich vermittelten Wissens? Oder fehlt dem Paranoiker die pädagogische Grundbildung, um derartige Unterschiede erfassen zu können (es sei an dieser Stelle zugegeben: er hat seine Pädagogikscheine nach kurzer Eruierungsphase des Leer-, äh, Lehrangebotes durch angebliche Anwesenheit in Form von fremdsignierten Listen zum Erwerb des vorgeblichen Sitzscheines erworben (was zuzugeben ihm nicht schwerfällt, da diese Scheine nie eine irgendwie geartete Relevanz erlangten und von daher auf dem Karl-Theodor-von-und-zu-Index ganz, ganz unten rangieren)? Außerdem erhoffte er sich von einem Didaktikkurs auch eine Kompetenzerweiterung bzw -erwerbung des Lehrenden, in deren Folge dann erst die Selbige der Zuhörer (und/oder Rezipienten, oder was auch immer…) stünde! Und was, bitte schön, sind ‚Hard-Soft-Skills‘??? Also, ‚Hard-Skills‘ sind ja normalerweise Dinge, die die fachliche Kompetenz betreffen, während die ’soften Skills‘ eher so Sachen wie soziale Kompetenz, Rethorik, usw. betreffen, ergo müssten ‚Hard-Soft-Skills‘ ja fachlich-kompetent-meßbare-weiche-äh-skills sein, oder?

Der Paranoiker scheitert nicht nur ob der späten Stunde an derartigen Formulierungen… Aufklärung tut Not!!!  Wahrscheinlich fehlen dem Paranoiker alle möglichen ’skills‘, weshalb er eigentlich einen solchen Kurs besuchen müssen sollte, äh, sollen müsste, aber (es gibt ja immer ein solches…):

nichtsdestotrotz eine (erhoffte) Antikrise auf das Ersparen eines selbigen…

 

Ein Gedanke zu „Die zehnte Antikrise, oder: die, äh, Daktik, oder so ähnlich“

  1. Lieber Jottweh,
    wie kannst du deinen ergreifenden Text nur mit „Antikrise“ betiteln? Da steckt so viel Drama drin, vielleicht auch ein bißchen Irrsin? Du scheinst ein Mensch zu sein (das ist schonmal positiv) der seine Umgebung sehr aufmerksam beobachtet – ich vermute, aus Angst, dass da was Schlechtes dabei sein könnte!
    Vermutlich liegt ein angeschlagenes oder verletztes Urvertrauen diesem Muster zu Grunde. Wie könnte man sich sonst von so einem Blödsinn wie den „hard-soft-skills“ so verunsichern lassen. Möglicherweise haben sich schon gewisse paranoide Strukturen bei dir gebildet.
    Deshalb musst du jedoch nicht verzweifeln, denn du hast ja die MieseKrise um dir den ganzen Frust von der Seele zu schreiben und mich, der das dann auch noch kommentiert – du bist also nicht allein – wir sind zu zweit!

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