Norwegen, ein kleiner Reisebericht Teil 01

Wenn man nach Norwegen will, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Nicht alle sind praktikabel – am schnellsten geht es mit dem Flieger. Klar, welche Reiseart man wählt, wenn die Zeit auch noch knapp ist. Den Schock der letzten Arbeitstage noch in den Gliedern, da ist das bisschen Flugangst was ich habe, wirklich zu vernachlässigen!

Was als erstes auffällt, sind die vielen Ampeln, die immer von diesen weißen Vögeln bewacht werden – fährt man bei rot drüber, fliegen die zur Polizei und verpetzen einem – was dann passiert…

Nach der Ankunft muss man die Sprache lernen, die irgendwie schweizerisch klingt. Das kommt wahrscheinlich daher, dass es hier auch sehr bergig ist. Deshalb fährt man hier auch hauptsächlich in Tunneln um sich die Steigung zu sparen!
Ach ja, wenn man bei der Sprachprüfung durchfällt bekommt man ein Touristenvisum und muss bald wieder ausreisen.

 

Das Leben findet hauptsächlich auf der Straße statt. Alle sind draußen und rennen mit irgendwelchen Getränken in der Hand zu schattigen Plätzen, die es allerdings fast gar nicht gibt, denn die Sonne brennt hier erbarmungslos runter. Meine Begleiterin hat hier einen Italiener gefunden, der mir einen tollen Cappuccino und ihr zuerst einen „Islatte“ und dann einen Eimer Erdbeereis bereitet hat

 

Trondheim liegt am Wasser, weshalb es natürlich einen „Havn“ hat. Früher wurde hier die Beute ausgeladen, die die Wikunger von ihren Raubzügen mitgebracht haben.
Beim Verteilen gab es aber immer Krach und deshalb liegen heute hier die großen und kleinen Yachten der Einheimischen herum.

Gezählt haben wir sie nicht, aber es sind sehr viele, deshalb auch das Doppelfoto.
Eine normale norwegische Familie besitzt mindestens ein Boot, ein Auto, eine Hütte in den Bergen und einen Wächtervogel, dazu noch einen Lundehund. Das ist eine besondere Rasse, die in Norwegen auf die Fische angesetzt wird. Einmal von der Leine gelassen tauchen sie ein und kommen dann mit einem Rudel Lachse im Maul wieder zurück. Extrem praktisch ist, dass die als einzige Hunderasse der Welt auch Fisch essen – dazu ist ihr Magen-Darmtrakt gepanzert, damit ihnen die Gräten nichts antun können.


Dass die Norweger in schönen Holzhäusern leben ist auch klar, denn es gibt nur drei echte Wirtschaftszweige. Zum einen Erdöl, das sie aus der Nordsee pumpen, dann noch ein bisschen Fischerei, was sich kaum mehr rentiert, weil die Lundehunde schneller fressen, als die Fische nachwachsen und zuletzt die Holzindustrie. Daher werden eben die Häuser hier prinzipiell aus Holz gebaut. Reiche Norweger haben dickere Hauswände und ärmere eben dünnere. So einfach ist das hier!
Ein wichtiges Thema ist hier auch der Alkohol. Zuerst denkt man, dass hier nicht viel gesoffen wird. Im Laden sieht man nur das wässrige einheimische Bier, das aber ganz gut schmeckt. Lieber trinkt man hier jedoch Spirituosen und Wein, die es im Monopol-Laden gibt. Hierin findet sich der Grund, warum fast alle als Zahlungsmittel eine Kreditkarte benutzen, denn die Scheinebündel, die benötigt würden um die nötige Menge einzukaufen wäre nur schwer in einem PKW zu transportieren. Da ist es einfacher das Geld mit der Credit-Card  vom Konto abzubuchen. Der Einfachheit halber machen sie es nun überall so und kaufen auch die Brötchen damit ein.
Auf dem verschwommenen Bild sieht man, wie ein Norweger sieht, nachdem er im Monopolshop einkaufen war.

Wenn man solches Insiderwissen über das Leben hier erfahren will, dann ist es erstens notwendig hierher zu reisen und zweitens den Kontakt zu den Einheimischen herzustellen. Das gelingt am Besten, wenn man den Sprachtest bestanden hat. Wenn man dann noch den Charm des Autoren dieses Artikels hat, ja dann gelingt der Kontakt ganz hervorragend, was auf dem letzten Bild dieses Artikles dokumentiert ist: