Die fünfzehneinhalbte Antikrise, oder: jetzt auch noch Tango und Brillen…

Ja, also, Tangofestival, die zweite… Was der Paranoiker im letzten Artikel nämlich nicht erwähnte, war, daß das Tanzniveau auf dem Gran Baile in der Johanniskirche, der für alle Besucher offen war, deutlich sank im Vergleich zu den anderen Milongas, an denen nur die ‚eigentlichen‘ Festivalteilnehmer teilnahmen (oh je, das Sprachniveau ist auch im Sinken begriffen…), ein Umstand, der auch an anderer Stelle, bspw. bei dem hochgeschätzen Bloggerkollegen Cassiel bereits sehr erregt diskutiert wird, was der Paranoiker etwas seltsam findet, denn eigentlich sollten ja der Tango und das Tanzen und das Miteinander im Vordergrund stehen, aber… egal…

Auf jeden Fall war es an diesem Samstagabend auf der (doch recht großen) Tanzfläche inmitten des Kirchenschiffs sehr voll, und rundherum drängten sich noch mehr Tanzwillige, die eine Tanzpartnerin oder einen Tanzpartner mit den Augen aufzufordern suchten (in diesem Zusammenhang noch ein recht herzliches Dankeschön an Patrick, in dessen Blog der Paranoiker jetzt erstmals den Begriff des ‚Tangostrichs‘ las – bemerkenswerterweise auch in einer Besprechung des Festivalitos… fast könnte man meinen, auf unterschiedlichen Veranstaltungen gewesen zu sein…), und langsam wurde das Sich-auf-der-Tanzfläche-geordnet-Bewegen anstrengend, da zunehmend Tanzende darunter waren, die das Ganze in Autoscooter ausarten zu lassen drohten. Und da saß nun der Paranoiker am Tisch und beobachtete das Treiben, während all die erfolgreichen Brille-tragenden Milongueros selbige nach erfolgreicher ‚Jagd‘ auf eine Tanzpartnerin vor dem Betreten der Tanzfläche just vor der Nase des Paranoikers auf dem Tisch (einem der wenigen) ablegten, um sich dann ins Getümmel zu stürzen (der Paranoiker muß gestehen, daß er selbst nie sein Nasenfahrrad zum Tanzen ablegt, weil er sonst befürchten müsste, nicht mehr zu seinem Sitzplatz zurückzufinden… das selbe gilt übrigens auch für Schwimmausflüge im Meer oder in Seen, was durchaus zu seltsamen Kommentaren führen kann…). Und da lagen sie dann… mal drei, mal vier, mal fünf… der Rekord waren sieben Brillen! Da kann man schon mal auf dumme Gedanken kommen… und Gedankenexperimente schmieden… so z.B. mit C., der vorschlug, man könne ja ein Lösegeld für die Gestelle verlangen… oder, was dann des Paranoikers böse Idee war, sich gleich als Brillenhändler verdingen… oder – das war dann die vielbegrinste Kompromissformel – man könne die Brillen ja einfach verschwinden lassen, hätte das doch den netten Nebeneffekt, daß alle kurzsichtigen Milongueros dann als ‚Konkurrenz‘ wegfallen würden, denn: per Augenkontakt auffordern wäre dann natürlich passé…

Ja ja, so spinnt man denn vor sich hin, macht natürlich nichts von dem, was man da so an Boshaftigkeiten vor dem geistigen Auge entwirft, und hat ja eigentlich auch keine Problem, sich im Werben um eine Tanguera durchzusetzten…

… die dann plötzlich fragt, warum man denn mit Brille tanze, die anderen zögen die doch auch vorher aus…

Na, also nein,… bitte! Das kann der Paranoiker doch nicht riskieren! Da könnte ja schließlich einer auf dumme Gedanken kommen und die Brille… äh,…, war was?

Ein Gedanke zu „Die fünfzehneinhalbte Antikrise, oder: jetzt auch noch Tango und Brillen…“

  1. Tja, jetzt noch ein Kapitel über Tango und Klobrillen und dann haben wir alles was wir brauchen!
    Noch ein Bier!

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