Der Paranoiker fühlt sich gerade alt… steinalt…
Er gesteht: er duzt gerne! Das mag daran liegen, daß er Biologe ist, und Biologen sind da etwas lockerer als andere Berufsgruppen (war es doch zu seiner Studentenzeit in anderen Fächern alles andere als unüblich, daß sich sogar die Studenten untereinander siezten… na, BWLer und Juristen halt…), zum anderen kann man sich dadurch natürlich auch immer etwas von den lieben Medizinern und ihrem Stammes-, äh…, Standesdünkel absetzen. Und weil es dem Paranoiker nun einmal schwer fällt jemanden zu siezen, mit dem er enger zusammenarbeitet, fragt er seine Studenten gerne, ob es denn ok sei, wenn man sich gegenseitig duze, was auch immer angenommen wird. Komisch ist es dann nur, wenn plötzlich einige der Studenten, die zugegebenermaßen inzwischen halb so alt sind wie der paranoische Duzomat, dann wieder auf das ‚Sie‘ umschwenken. Ein Student, darauf angesprochen, meinte dieser Tage lapidar, es falle ihm halt schwer, ältere Leute zu duzen, bei den Freunden seiner Oma habe er da beispielsweise auch immer Probleme…
Krise!
Man ist immer so alt wie man sich fühlt? Eher so alt, wie man eingeschätzt wird, oder?
Der Paranoiker meinte daraufhin, er hoffe doch, daß die Oma noch recht jung sei, was besagtem Studenten einen roten Kopf einbrachte, weil er wohl verzweifelt überlegte, wie er aus der Situation wieder gut herauskommen könnte, was ihm eine Kommilitonin dann aber elegant abnahm, indem sie anmerkte, vielleicht habe seine Oma ja auch sehr junge Freunde!
Jetzt bleibt die Frage: Ab sofort alle Studenten siezen oder langsam schon mal die Testberichte von Rollatoren studieren? Oder beides?